Ein Praxiswechsel gehört zu den häufigsten Karriereschritten im Berufsleben einer medizinischen Fachangestellten (MFA). Während manche diesen Schritt aus privaten Gründen gehen – etwa wegen eines Umzugs oder einer kürzeren Anfahrt – sehen andere darin eine Chance, sich beruflich neu zu orientieren. Doch damit der Neustart gelingt, braucht es eine durchdachte Bewerbung beim Praxiswechsel.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie diesen Prozess erfolgreich meistern – von der Vorbereitung bis zum Einstieg in die neue Praxis.
Praxiswechsel als Chance verstehen
Viele Bewerberinnen empfinden einen Praxiswechsel zunächst als Unsicherheit. Doch in Wahrheit bietet er eine große Chance:
- Neues Fachwissen erwerben: Spezialisierungen wie Zahnmedizin, Orthopädie oder Pädiatrie eröffnen neue Perspektiven.
- Persönliche Weiterentwicklung: Ein anderes Arbeitsumfeld fordert neue Fähigkeiten heraus.
- Bessere Work-Life-Balance: Kürzere Wege oder angepasste Arbeitszeiten steigern die Lebensqualität.
Wenn Sie diese Vorteile erkennen, fällt es leichter, im Anschreiben authentische Motivation zu zeigen.
Analyse der bisherigen Laufbahn
Bevor Sie Ihre bewerbung praxiswechsel medizinische fachangestellte verfassen, sollten Sie Ihre Erfahrungen analysieren:
- Welche Stärken habe ich in meiner bisherigen Praxis entwickelt?
- Welche Aufgaben haben mir besonders Freude gemacht?
- Wo sehe ich Verbesserungspotenzial für die Zukunft?
Diese Reflexion hilft Ihnen, die Bewerbung nicht nur formal korrekt, sondern auch persönlich überzeugend zu gestalten.
Den Übergang gut planen
Ein Praxiswechsel bedeutet oft auch organisatorischen Aufwand. Damit alles reibungslos läuft:
- Kündigungsfrist beachten: Informieren Sie sich rechtzeitig über Ihre vertraglichen Verpflichtungen.
- Arbeitszeugnis anfordern: Ein wohlwollendes Zeugnis ist für die Bewerbung unverzichtbar.
- Diskretion wahren: Sprechen Sie erst über Ihren Wechsel, wenn Sie eine Zusage in Aussicht haben.
Eine vorausschauende Planung signalisiert Seriosität – und erleichtert die Argumentation im Bewerbungsgespräch.
Das Bewerbungsanschreiben: Den Wechsel klar begründen
Bei einem Praxiswechsel ist es besonders wichtig, Ihre Gründe positiv zu formulieren. Statt auf Probleme in der alten Praxis einzugehen, sollten Sie betonen, welche Chancen Sie im neuen Umfeld sehen.
Beispiele für positive Formulierungen:
- „Ich möchte meine Erfahrung im Bereich Abrechnung in einer spezialisierten Zahnarztpraxis weiter vertiefen.“
- „Mir ist es wichtig, in einem Team zu arbeiten, das besonderen Wert auf patientenorientierte Betreuung legt.“
- „Ein neues Arbeitsumfeld bietet mir die Möglichkeit, meine Stärken gezielt einzusetzen und zu erweitern.“
So zeigen Sie, dass der Wechsel kein Bruch, sondern ein logischer nächster Schritt ist.
Den Lebenslauf praxisorientiert gestalten
Ein Lebenslauf sollte bei einem Praxiswechsel nicht nur Ihre Stationen auflisten, sondern auch Ihre konkreten Aufgaben verdeutlichen.
Beispiel:
2020–2025: Medizinische Fachangestellte, Praxis Dr. Meier (Zahnarzt)
- Unterstützung bei konservierenden und chirurgischen Behandlungen
- Erstellung von Röntgenaufnahmen (Röntgenschein vorhanden)
- Abrechnung nach BEMA und GOZ
- Patientenbetreuung vom Empfang bis zur Nachsorge
Ein solcher Aufbau zeigt sofort, welche Kompetenzen Sie mitbringen – und macht Sie interessant für die neue Praxis.
Besondere Schwerpunkte bei der Bewerbung hervorheben
Viele medizinische Fachangestellte verfügen über Zusatzqualifikationen, die bei einem Praxiswechsel ein echter Vorteil sind:
- Prophylaxe-Fortbildungen
- Abrechnungskenntnisse (z. B. Praxissoftware wie Dampsoft oder Charly)
- Hygienebeauftragte/r MFA
- Fremdsprachenkenntnisse für internationale Patienten
Indem Sie solche Qualifikationen im Anschreiben betonen, heben Sie sich von anderen Bewerbern ab.
Typische Fragen im Bewerbungsgespräch
Ein Praxiswechsel wirft für Arbeitgeber oft Fragen auf. Bereiten Sie sich auf diese Situationen vor:
- „Warum möchten Sie die Praxis wechseln?“
→ Betonung der Weiterentwicklung statt Kritik am alten Arbeitgeber. - „Welche Erfahrungen bringen Sie mit?“
→ Nennen Sie konkrete Tätigkeiten aus Ihrem bisherigen Arbeitsalltag. - „Wie gehen Sie mit Veränderungen um?“
→ Zeigen Sie, dass Sie flexibel und lernbereit sind.
Eine gute Vorbereitung schafft Sicherheit und stärkt Ihr Auftreten.
Psychologische Wirkung Ihrer Bewerbung
Eine bewerbung praxiswechsel medizinische fachangestellte wirkt dann besonders überzeugend, wenn sie folgende Botschaften transportiert:
- Stabilität: Sie wechseln nicht aus Launen, sondern aus klaren Gründen.
- Motivation: Sie möchten aktiv etwas Neues lernen und Ihre Fähigkeiten einsetzen.
- Teamfähigkeit: Sie passen sich in eine bestehende Praxisstruktur ein.
Diese psychologischen Aspekte sind für viele Praxisinhaber entscheidender als einzelne Fachkenntnisse.
Praktische Tipps für einen reibungslosen Start
Damit der Praxiswechsel auch nach der erfolgreichen Bewerbung gelingt:
- Offenheit zeigen: Neue Abläufe erfordern Geduld – fragen Sie lieber einmal mehr nach.
- Verlässlichkeit beweisen: Gerade in den ersten Wochen zählt Pünktlichkeit und Genauigkeit besonders.
- Teamgeist leben: Unterstützen Sie Kolleginnen aktiv und integrieren Sie sich ins neue Umfeld.
So verwandeln Sie Ihre Bewerbung in einen langfristigen Erfolg.
Fazit: Bewerbung als Türöffner zum Neubeginn
Eine Bewerbung beim Praxiswechsel als medizinische Fachangestellte ist weit mehr als ein Formalakt. Sie ist die Gelegenheit, Ihren beruflichen Weg bewusst neu auszurichten und Ihre persönlichen wie fachlichen Stärken ins richtige Licht zu rücken.
Wenn Sie Ihre Beweggründe klar formulieren, Ihre Kompetenzen praxisnah darstellen und Ihre Motivation authentisch vermitteln, wird Ihr Praxiswechsel zu einer echten Erfolgsgeschichte.